Stille

Kostbares Gut in lauter Zeit

“Die größte Offenbarung ist die Stille,” formulierte bereits Laotse im 6. Jahrhundert v. Chr. Und Friedrich W. Nietzsche wusste: “Die größten Ereignisse – das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.” Viele Dichter und Denker haben sich mit der Macht der Stille befasst. Fest steht: Je lauter die Welt, desto größer die Sehnsucht nach Stille. Und Stille ist – gerade in der heutigen Zeit, in der es meist klickt, klackert, brummt, summt, klingelt, läutet, poltert – ein Luxusgut.

Was ist eigentlich Stille? Was hören wir? Welche Geräusche, Klänge und Töne sind in unserer unmittelbaren Nähe, welche in der Ferne? Wann haben wir das Bedürfnis nach Stille? Wo finden wir in unserem Alltag stille Momente? Gibt es diese überhaupt abgesehen von der Nachtruhe? Warum ist Stille heute wichtiger denn je?

Stille – einerseits genießen wir sie, andererseits kann sie erdrückend sein. Finden wir z.B. in Bibliotheken oder Kirchen die Stille als Ruhequell für Konzentration und Besinnung, kann sich ein Raum voller Menschen äußerst unan­genehm anfühlen, wenn keiner ein Wort sagt. Absolute Stille, auch „Toten­stille“ als tiefe beklemmende Stille, ängstigt sogar viele Menschen.

Wir tun uns und unsrer Gesundheit etwas Gutes, Geräuschquellen und die damit verbundenen akustischen Reize so weit wie möglich zu reduzieren. Regelmäßige Momente der Stille ist nicht nur für das Gehirn und die Gehirnleistung wichtig, so weiß die Hirnforschung, Stille ist für unser mentales Wohlbefinden existentiell, fördert Kreativität und strukturiertes Handeln und hat eine entscheidende positive Wirkung auf unsere Selbstwahrnehmung und Selbstregulation.

Stille lässt uns mit unserem Inneren begegnen. Stille bereitet den Weg zu sich selbst und lässt uns uns spüren – vielleicht ein Grund, weshalb einige Menschen Stille vermeiden.

Zum Abschluss des Jahres eine kleine Geschichte mit großer Wirkung zum Innehalten:

Vom Mönch und dem Brunnen
Eine Geschichte über die Stille und den Blick hinter die Dinge

Eines Tages kamen zu einem einsamen Mönch einige Menschen. Sie fragten ihn: „Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben der Stille und Meditation?“

Der Mönch war mit dem Schöpfen von Wasser aus einem tiefen Brunnen beschäftigt. Er sprach zu seinen Besuchern: „Schaut in den Brunnen. Was seht ihr?“ Die Leute blickten in den tiefen Brunnen: „Wir sehen nichts!“

Nach einer kurzen Weile forderte der Mönch die Leute erneut auf: „Schaut in den Brunnen! Was seht ihr jetzt?“ Die Leute blickten wieder hinunter: „Ja, jetzt sehen wir uns selber!“

Der Mönch sprach:
„Nun, als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Stille und der Meditation: Man sieht sich selber! Und nun wartet noch eine Weile.“

Nach einer Weile sagte der Mönch erneut: „Schaut jetzt in den Brunnen. Was seht ihr?“ Die Menschen schauten hinunter: „Nun sehen wir die Steine auf dem Grund des Brunnens.“

Da erklärte der Mönch: „Das ist die Erfahrung der Stille und der Meditation. Wenn man lange genug wartet, sieht man den Grund aller Dinge.“ (Autor unbekannt)

In diesem Sinne:
Für unbestimmte Zeit verabschiede ich mich und tauche ab in die Stille!

Von Herzen wünsche ich allen eine ruhige, besonnene Advents- und Weihnachtszeit!  Mögen wir uns gegenseitig mehr Licht, mehr Lächeln und mehr Verständnis schenken und Mut zur Stille haben!

 

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P.S.: Bitte beachten Sie: Aufräumen ist ein individueller Prozess. Welche Dinge in Ihrem persönlichen Umfeld verbleiben oder von welchen Sie sich trennen wollen, obliegt einzig und allein Ihnen.