Digitales Horten

7-Data-Cleaning

Die Ordner auf dem Rechner quellen über: ungelesene E-Mails, längst vergessene Dateien und Urlaubsfotos, die sich keiner mehr anschaut… Löschen? Kommt nicht in Frage! Für viele ist es geradezu ein Wagnis, Dateien zu löschen. Die Daten könnten doch noch mal wichtig sein, die Bilder eine schöne Erinnerung. Die Entscheidung “kann weg” oder “kann nicht weg” ist viel zu anstrengend. Oder ist es der Faktor Angst durch den Löschvorgang auch die Erinnerung zu löschen und Ereignisse zu vergessen? Was treibt uns an, digital zu horten?

Cloud-Speicher, Suchfunktionen & Co.
In der digitalen Welt scheint es um ein Vielfaches schwerer zu fallen, sich von Dingen zu trennen und “Müll” zu entsorgen. Oder sind es die Möglichkeiten der Cloud-Speicher und Suchfunktionen, die die Entscheidungsträgheit unterstützen?
Cloud-Speicher verlagern das Problem mit dem Umgang ungenutzter Datenmengen; Suchfunktionen lassen uns glauben, die Datenmengen im Griff zu haben und alles schnell und zielsicher zu finden. Die Datenmengen bleiben und gehen ins Unüberschaubare.

Speicherplatz als Kostenfaktor
Festplatten sind ähnlich geduldig wie Dachböden oder Kellerräume. Und vor allem: keiner sieht so schnell, wie zugemüllt die realen und virtuellen Räume sind. Wieso also aufräumen?
Das Speichern von Datenmengen ist ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Speicherplatz kostet nämlich viel Strom und Geld. Unternehmen haben das erkannt und versuchen Abhilfe zu schaffen. Sie rufen ihre Mitarbeiter vermehrt dazu auf, regelmäßig Daten zu löschen. Kleinvieh macht auch Mist: Speicherplatz kann somit im Terabyte-Bereich frei werden.

KI soll helfen
Interdisziplinäre Expertenteams forschen bereits an digitalen Möglichkeiten, das immer notwendiger werdende Löschen von Dateien zu automatisieren. Künstliche Intelligenz heißt auch hier das Zauberwort. Die Frage ist jedoch wie sehr Menschen den Löschvorschlägen der Künstlichen Intelligenz vertrauen. Und auch hier gilt: KI muss zunächst das Löschen lernen.

Das Löschen “von Hand” ist vielleicht anstrengend, erfordert Disziplin und ist irgendwann nicht mehr zeitgemäß. Es gibt jedoch ein Doppeleffekt: nicht nur die digitale Festplatte wird gecleant, sondern auch die mentale: der Kopf wird wieder freier.

Digitales Selbstmanagement
Auch wenn Künstliche Intelligenz uns in Zukunft helfen wird, unseren Datenmüll zu erkennen und zu entsorgen, so ist es wohl viel pfiffiger den ersten vor dem zweiten Schritt zu machen: seine eigene digitale Arbeitsweise zu überdenken und sich im digitalen Selbstmanagement zu schulen. Das ist kein Luxus, sondern ein absolutes Muss für die Herausforderungen der neuen Arbeitswelten. Dabei unterstütze ich Sie gerne. Und vielleicht ordnet sich Ihr Kleiderschrank dann auch ganz von selbst… 🙂

Tipp: 7-Data-Cleaning
Räumen Sie peu à peu Ihre digitale Festplatte auf! Integrieren Sie das 7-Data-Claening in ihren Arbeitsalltag. Löschen Sie 7 Dateien pro Woche, die Sie nicht mehr benötigen oder die veraltet sind.

Sende-Tipp:
Aufklärungsclip: Der Desktop-Messie – Speicher nicht ab. Lern Löschen und Sortieren. – funk.net/ SWR

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P.S.: Bitte beachten Sie: Aufräumen ist ein individueller Prozess. Welche Dinge in Ihrem persönlichen Umfeld verbleiben oder von welchen Sie sich trennen wollen, obliegt einzig und allein Ihnen.