Winterruhe

In der Ruhe liegt die Kraft

Zzzz, Bzzz, Gähn – die Sprache von Comiczeichnern ist eindeutig: wohl kaum einen Zustand wird so treffend dargestellt wie Schlaf oder Müdigkeit. Jetzt im Wechsel zur Winterzeit, wo die Tage sprichwörtlich kürzer werden und die Dunkelheit abends eher einsetzt, verändert sich bei Menschen auch der Schlaf-Wach-Rhythmus.

Durch die sich ändernden Lichtverhältnisse wird das Schlafhormon Melatonin verstärkt ausgeschüttet, das Sandmännchen unseres Körpers aktiviert. Nicht nur Müdigkeit macht sich breit, sondern auch der Wunsch sich während der kalten, düsteren Jahreszeit einfach “auszuklinken”.

Stand-by-Modus
Wieso nicht einfach den nass-kalten Winter verschlafen und pünktlich zum Frühling wieder unter der Kuscheldecke hervorkriechen? Einfach mal in den Stand-by-Modus gehen? Vielleicht kann der Mensch von Tieren lernen. Wenn die Bedingungen zu ungemütlich werden, verabschieden sich viele Wildtiere in den Winterschlaf. Die Winterruhe: eine Überlebensstrategie in kalten Zeiten.
Winterschlafforscher nennen den Zustand, den die Tiere eingehen, Torpor. In diesem Zustand werden lebenserhaltende Funktionen zurückgefahren: Die Körpertemperatur wird abgesenkt, der Stoffwechsel reduziert und die Atem- und Herzfrequenz drastisch verlangsamt. Tatsächlich ist der Torporzustand so effizient, dass manche Tiere eine Energieeinsparung von bis zu 99 Prozent gegenüber dem Normalzustand erreichen.

Winterruhe
Es muss ja nicht direkt eine “Winterstarre” sein, aber ein paar Gänge zurückzuschalten, sich in eine Art Energiesparmodus zu versetzen, könnte gut sein. Neben Schweigen, Stille und Nichtstun gilt der Schlaf im Übrigen als bestes Heilmittel für Körper, Geist & Seele. Bei Tieren gilt der Winterschlaf als Erfolgsrezept der Arterhaltung. Und vielleicht überzeugt für eine Winterruhe zudem das Argument, das Winterschläfer mit Schlummerstrategie länger leben – zumindest in der Tierwelt.

Aufgeräumt Schlafen
Schlafmediziner wissen: Wer für eine gute Schlafhygiene sorgt und vor dem Schlafengehen aufräumt, schläft gesünder. Durch eine gewisse Ordnung bleibt der Kopf frei, herumliegende Kleidung zum Beispiel lenken ab und halten wach. Ist es aufgeräumt und sauber, sinkt der Cortisol-Spiegel, der den Schlaf maßgeblich beeinflusst. Wer putzt bevor er ins Bett geht, kann angeblich sogar die Zeit bis zum Tiefschlaf bis zu 60 Prozent verkürzen.
Das große Reinemachen im Gehirn findet sodann in der Abgeschiedenheit der Nacht statt. Im Tiefschlaf wird aufgeräumt. Wichtige Erinnerungen beispielsweise werden neu geordnet, wandern vom Hippocampus in die Großhirnrinde. Informationen werden verarbeitet, das Synapsennetzwerk wird umorganisiert, bereinigt und optimiert – eine Art Transformation des Gedächtnisinhalts. Der Rat, bei wichtigen Entscheidungen nichts zu überstürzen und zunächst einmal eine Nacht darüber zu schlafen, ist also mehr als eine Floskel und macht durchaus Sinn.

Schlafraum gestalten
Allem voran: das Schlafzimmer ist in erster Linie ein Ort, der sich voll und ganz auf das Wesentliche konzentriert: der Regeneration. Hier erholen wir uns und schöpfen neue Kraft. Dafür ist nicht nur ein gutes Bettgestell nebst Matratze wichtig. Ob begehbarer Schlafzimmerschrank, mit Schiebetüren oder im Raum fest integriert – auch die Gestaltung des Umfeldes ist ein maßgeblicher Wohlfühlfaktor.
Ein Viertel bis ein Drittel der Lebenszeit schläft der Mensch. Normalerweise Grund genug, dem Schlafplatz verstärkt Aufmerksamkeit zu schenken. Doch in vielen Haushalten verdient der Raum eher den Begriff Abstellraum oder ist zugleich Arbeitszimmer. Hier stehen Computer & Co., Akten werden gelagert oder das Bügelbrett wartet auf Arbeit. Schlafforscher haben festgestellt, dass ein erholsamer Schlaf von einer geordneten Umgebung abhängig ist. Entscheidend ist es also, dem Schlafraum eine aufgeräumte, ruhige Atmosphäre und klare Funktion zu geben. Es sollte kein multifunktionaler Raum sein, sondern vielmehr eine “Oase des Schlafes”.

Tipp: SchlafGut
Nehmen Sie sich die Zeit! Räumen Sie ihren Schlafraum auf und gestalten Sie diesen möglichst minimalistisch! Bedenken Sie: jeder Gegenstand fordert ihre Aufmerksamkeit. Bei der Gestaltung heißt es hier: Weniger ist mehr.

Von Herzen wünsche ich allen ein gutes, mutiges, aufgeräumtes, neues Jahr!

 

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P.S.: Bitte beachten Sie: Aufräumen ist ein individueller Prozess. Welche Dinge in Ihrem persönlichen Umfeld verbleiben oder von welchen Sie sich trennen wollen, obliegt einzig und allein Ihnen.